Interview mit Matthias Mair

Faszinierende Welt der Chemie und Mathematik

September 2023
Foto_Mair_Prämierung

Matthias Mair vom Sprachen- und Realgymnasium Bruneck hat im letzten Frühjahrden Landeswettbewerb der Chemieolympiaden gewonnen und war bei der Österreichischen Chemieolympiade 2023 dabei. INFO hat ihn interviewt: 

INFO: Du bist bereits seit einigen Jahren bei den olympischen Wettbewerben dabei. Was sind deine Beweggründe für die Teilnahme? 

Matthias Mair: Im ersten Jahr am Realgymnasium erfuhr ich, dass ein Vorbereitungskurs für die Chemieolympiade als Wahlfach angeboten wurde und ich dachte mir, dass dies vielleicht interessant sein könnte. Zuerst war ich noch ein wenig abgeschreckt, denn ich hatte gerade erst ein halbes Jahr Chemieunterricht hinter mir, aber schlussendlich konnte ich mich durchringen und nahm am Kurs und am anschließenden Wettbewerb teil. Das hat viel Spaß gemacht. 

Etwas später bin ich dann zur Mathematikolympiade gekommen als uns unser Mathematiklehrer in der 3. Klasse darauf aufmerksam machte. Vorbereitungen gab es hier keine, sodass, außer dem Wettbewerb selbst,  kein größerer Arbeitsaufwand auf uns zukam. Da ich schon von der Chemieolympiade wusste, dass dies eine lustige Erfahrung sein könnte, probierte ich es zusammen mit einem Klassenkameraden einfach mal aus. 

Wie hast du deine Fähigkeiten in den Bereichen der Mathematik, Informatik und Chemie entwickelt und verbessert?

Matthias Mair: Da die Chemieolympiade mein erster Wettbewerb war, habe ich mich damit auch am längsten beschäftigt. Neben dem Regelunterricht war der Vorbereitungskurs an der Schule die erste Gelegenheit, mich tiefer in die Materie einzuarbeiten. Im Laufe der Jahre habe ich dann auch noch diverse andere Kurse besucht: Einen landesweiten Kurs, organisiert von den Landeskoordinatoren, sowie einen österreichweiten Kurs als Vorbereitung auf die Junior ÖChO, eine Junior-Variante der Chemieolympiade. Dieses Jahr durfte ich dann als Teilnehmer des Bundeswettbewerbs auch bei einem zweiwöchigen Spezialtraining in Baden bei Wien mitmachen, wo man in kurzer Zeit sehr viel mitnehmen konnte. 

Wie war das bei Mathematik? 

Matthias Mair: Das größte Wissen konnte ich dabei in der Schule sammeln. Daneben war ich aber schon immer ein großer Freund von mathematischen Rätseln, sodass ich diese bei Gelegenheit auch in meiner Freizeit gerne gelöst habe und dadurch schon ein wenig Erfahrung sammeln konnte. Letztendlich waren es aber spezielle Vorbereitungsnachmittage am Fallmerayer Gymnasium in Brixen, bei denen ich mit den Aufgabentypen der höheren Wettbewerbe vertraut gemacht  wurde.  

Weniger Aufwand habe ich für die Informatikolympiade betrieben, da ich dort relativ kurzfristig dazu gestoßen bin. Hier konnte ich aber viel aus der Mathematik einbringen, ging es bei den Aufgaben vor allem um das Finden einer möglichst einfachen Rechenvorschrift, die dann vom Computer leicht abgearbeitet werden kann. 

Welches dieser Gebiete interessiert dich am meisten?

Matthias Mair: Schwer zu sagen, da jedes der Fächer seine Eigenheiten bzw. Spezialitäten besitzt, welche sie, jedes auf ein wenig andere Art, für mich interessant und aufregend machen. Trotzdem neige ich bei dieser Frage zur Chemie: sie hat mich seit der ersten Olympiade eigentlich nie mehr losgelassen. 

Was ist das besondere an der Chemie? 

Matthias Mair: Mich fasziniert es, wie man, ausgehend von teils sehr simplen Modellen, komplizierte und komplexe Prozesse erklären kann, die im Alltag ablaufen – ohne dass man es groß mitbekommt. Auch wenn wir bei weitem noch nicht alle Vorgänge in der Natur verstehen, kann die Wissenschaft die grundsätzlichen Regeln erfassen und mit ihnen auch eine ganz neue Richtung einschlagen: So wurde beispielsweise die chemische Struktur von Pflanzenfasern imitiert und dadurch die ersten synthetischen Kunststoffe entwickelt, die heute,  kaum 100 Jahre später praktisch allgegenwärtig sind.  

Was sind deine Pläne und Ziele für die Zukunft?

Matthias Mair: Erstes Ziel ist es natürlich, im nächsten Jahr wieder an den Olympiaden teilzunehmen. Die Informatikolympiade geht leider nur bis zur 4. Oberschule und so darf ich an dieser nicht mehr teilnehmen. Ich habe als zukünftiger Fünftklässler nur noch eine Chance, die ich so gut wie möglich nutzen möchte. So werde ich versuchen, mich mit Aufgaben vergangener Auflagen zu beschäftigen, um mich so möglichst gut auf die nächste Edition der Olympiaden vorbereiten zu können. 

Informationen zu den Wettbewerben und Olympiaden 2023/2024 finden sich auf den Webseiten der Begabungs- und Begabtenförderung der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion.

Redaktion INFO