Pilotschule SSP Mühlbach

“Möglichkeiten ausloten und in ein funktionelles, zukunftsfähiges Konzept umwandeln”

August 2023
SSP_Mühlbach_Mittelschule

Wie wird ein Schulsprengel zukunftsfit? Eine Frage, die sich insbesondere dann stellt, wenn die Herausforderungen komplex sind. Am Schulsprengel Mühlbach sind sie das. Vor allem die Grundschule im Hauptort ist durch eine große Vielfalt an Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund gekennzeichnet.

Mit verfügbaren und relativ günstigen Mietwohnungen hat sich Mühlbach im vergangenen Jahrzehnt zu einem stadtnahen Zuzugsort entwickelt. Zudem sind es die Eltern im Sprengel gewohnt, nach der Grundschule zwischen mehreren Schulen (Schulen mit Spezialisierungen, Privatschulen) wählen zu können. Aus diesen Gründen ist der SSP Mühlbach von viel Bewegung gekennzeichnet.

Auf diese komplexe Situation hat der Sprengel mit einem Ausbau des schulinternen Lern- und Unterstützungsangebotes reagiert. Dazu gehört die Wiedereinführung des Fachraumsystems nach der Corona-Pandemie. Neu ist der offene Ganztagsunterricht mit zusätzlicher Bildungszeit am Nachmittag in der Mittelschule. Zudem wird der pädagogische Ablauf seit kurzem durch neue Berufsbilder ergänzt: Seit einem Jahr gibt es eine Schulsozialpädagogin und im kommenden Schuljahr startet eine Netzwerkstelle Sprachförderung Kindergarten/Grundschule. Des Weiteren wurden die Sprachförderlehrpersonen aufgestockt und zwei neue Stellen für besondere Unterrichtsverfahren im Medienbereich sind dazugekommen. Ankäufe von digitalen Tafeln, Chromebooks und Laptops für die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Corona- und PNRR-Zuweisungen ergänzen die Bemühungen, mit denen der Sprengel in die Zukunft starten möchte.

Motiv für die Bewerbung als Pilotschule waren die vielen Veränderungen und die daraus entstehenden neuen Möglichkeiten. Es genügt nicht, Neues lediglich in ein bereits bestehendes System einzubauen. So sind althergebrachte Muster und Vorgangsweisen zu hinterfragen. All die Möglichkeiten sind nun auszuloten, auf den speziellen Mühlbacher Bedarf anzupassen und in ein zukunftsfähiges und funktionierendes Konzept umzuwandeln. Professionelle Hilfe von außen ist dabei unerlässlich, um den Blick für Wesentliches zu schärfen und beizubehalten.

Die Erwartungen sind hoch, da gemeinsame Werte und Schwerpunkte erarbeitet werden müssen. Durch die Begleitung können neue Teile des Kollegiums, etwa die Schulsozialpädagogin oder die Netzwerkstelle Kindergarten-Grundschule und die Sprachförderlehrpersonen optimal in den pädagogischen Prozess integriert bzw. der pädagogische Prozess funktionaler umgestaltet werden.

Der Unterricht selbst bleibt das Hauptentwicklungsziel. So steht die Gestaltung von Lernumgebungen mit digitalen Medien hin zu partizipativen, personalisierten und chancengerechten Unterrichtsumgebungen im Fokus. Computational Thinking – die Fähigkeit zum digitalen Problemlösen – soll ein Pfeiler des Unterrichts werden. Damit dies gelingt, braucht es ein Unterstützungssystem auch für Lehrpersonen. Verstärktes Augenmerk soll künftig auch auf die Begabungs- und Begabtenförderung im gesamten Schulsprengel fallen. So kann das bereits bestehende Fachraumsystem der Mittelschule in Zukunft modular gedacht und für die Förderung verschiedener Niveaustufen genutzt werden. Zudem steht ein Neudenken des Religionsunterrichts an.

Die Ziele, die sich der Schulsprengel mit der Bewerbung als Pilotschule „Wege in die Bildung 2030 – Guter Unterricht in der inklusiven Schule“ gesetzt hat, sind sehr konkret und auf die individuelle Situation der Standorte angepasst. Das Kollegium blickt gespannt und mit Vorfreude auf die neuen Perspektiven der Arbeit als Pilotschule.

Direktorin SSP Mühlbach Monika Leitner
PilotschuleWege in die Bildung 2030