Trentino-Südtirol: ein Projekt, das verbindet
Wenn Schulen über Provinzgrenzen hinweg voneinander lernen: Startschuss der 2. Ausgabe von „Peer Review“

Das Projekt „Peer Review“ geht in die zweite Runde: Schulen aus Südtirol und dem Trentino setzen für die kommenden zwei Jahre auf kollegiales Feedback, Austausch und gegenseitige Schulbesuche.
Mit einer Auftaktsitzung in Trient hat am 11. November die zweite Ausgabe des Projekts „Peer Review“ begonnen. Insgesamt sechs Schulen aus Südtirol und dem Trentino nehmen für zwei Jahre an der Initiative teil, die auf kollegiales Feedback und systematischen Austausch setzt. Ziel ist es, die Qualität von Unterricht und Schulorganisation zu steigern.
Das Prinzip des Projekts: voneinander lernen
Das Projekt, das erstmals im Schuljahr 2023/2024 durchgeführt wurde, folgt einem klaren Prinzip: Schulführungskräfte und einzelne Lehrpersonen der teilnehmenden Schulen besuchen sich wechselseitig, analysieren unter selbstgewählten Gesichtspunkten – etwa Inklusion oder Unterrichtsgestaltung – die Praxis der Gastschule und geben anschließend kollegiales Feedback. Die Methode soll nicht nur lernförderliche Impulse für die einzelnen Schulen liefern, sondern auch regionale Netzwerke stärken. „Peer Review schafft Räume für ehrlichen Austausch und konkrete Impulse“, erklärt Sarah Viola, Schulinspektorin der Deutschen Bildungsdirektion. Diese Methode habe sich als besonders wirksam erwiesen: „Die Erfahrung zeigt, dass Schulen ihre Stärken erkennen und neue Ideen unmittelbar umsetzen können“, sagt die Schulinspektorin, die auch Projekt-Koordinatorin seit Einführung von „Peer Review“ ist.

Sechs Schulen: drei aus Südtirol, drei aus dem Trentino
An der 2. Ausgabe von „Peer Review“ beteiligen sich die Schulsprengel Schlern, Vintl und Nonsberg; aus dem Trentino die Istituti Comprensivi Avio, Trento 2, Cognola und Bassa Anaunia, Tuenno. Die Koordination liegt bei der Deutschen Bildungsdirektion in Bozen und der Abteilung Bildung und Kultur der Autonomen Provinz Trient. Der erste Schulbesuch ist für den 10. und 11. März 2026 am Istituto Comprensivo Trento 2 in Cognola geplant.
Über den eigenen Tellerrand blicken
Die Auftaktsitzung verdeutlichte den Mehrwert des Projekts. „Es war eine spannende Erfahrung“, sagte eine Südtiroler Teilnehmerin rückblickend. Eine weitere Teilnehmerin meinte: „Wir haben Ideen geteilt, Methoden verglichen und die Vielfalt unserer Ansätze schätzen gelernt.“ Das gegenseitige Lernen sei ein Gewinn für alle, ergänzte eine Schulführungskraft. Damit bestätigt sich der Grundgedanke des Projekts: Die Qualität schulischer Arbeit gelingt nicht im Alleingang, sondern indem man über den eigenen Tellerrand blickt, in den Dialog tritt und Vertrauen sowie Austausch den Weg bereiten.




