Glaziologiecamp

Lernen am Gletscher

Montag, 23.9.2024

Mit Landschafts- und Lebensformen im Hochgebirge beschäftigten sich naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler beim diesjährigen Glaziologiecamp (16. bis 21. September). 

Naturwissenschaftliche Disziplinen wie Geologie, Biologie oder Ökologie standen im Zentrum des diesjährigen Glaziologiecamps für Schülerinnen und Schüler. Das Camp fand vom 16. bis 21. September am Stilfser Joch statt. Organisiert wurde die Initiative von der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion gemeinsam mit der Direktion Ladinische Bildung und Kultur sowie mit Partnerschulen aus Deutschland im Rahmen eines Erasmus+-Projektes.

Expertinnen und Experten verschiedener Fachgebiete führten Exkursionen und Workshops durch und hielten Vorträge zu den unterschiedlichen Themen. Den Themenschwerpunkt bildeten heuer Landschafts- und Lebensformen im Hochgebirge und welche Auswirkungen Großprojekte darauf haben können – wie z.B. ein fiktiver Seilbahnbau im Nationalpark. In Gruppenarbeiten setzten sich die Jugendlichen intensiv mit verschiedenen Untersuchungskomponenten auseinander, die bei großen Eingriffen in die Landschaft geprüft werden müssen, wie Luft und Lärm, Boden und Gewässer, Lebensräume und Landschaft usw. Die Schülerinnen und Schüler erhoben dazu Daten, recherchierten und stellten fest, dass Lärm, Müll, Bodenversiegelung und Verbauung im Hochgebirge genauso vorkommen wie im Tal. Ein zusätzliches Seilbahnprojekt würde in kurzer Zeit noch mehr Menschen in dieses sensible Gebiet bringen und die Natur zusätzlich belasten. Nach eingehender Recherche, Interviews mit Touristen und einem Hotelbetreiber, Abwägung der Argumente und Diskussion kamen die Jugendlichen zu dem Schluss, dass ein Seilbahnprojekt, vor allem in einem sensiblen Gebiet wie einem Nationalpark, abzulehnen ist. Die Schülerinnen und Schüler fanden aber auch Vorschläge und Alternativen für eine schonende und zeitgemäße touristische Nutzung des Gebietes.  

Ein besonderes Erlebnis war die geführte Gletscherwanderung auf den Sulden-Gletscher zur Suldenspitze. „Den Gletscher zu erleben ist ein einzigartiges Erlebnis, bei dem man auch an seine eigenen Grenzen stößt. So gesehen: Der Berg lehrt einen viel über sich selbst“, sagt eine Schülerin nach der Rückkehr vom Gletscher. 

Seilschaften am Suldner Gletscher beim diesjährigen Glaziologiecamp

Das Gletschercamp richtet sich an naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler der höheren Klassen – zur Orientierung für die angehende Studien- oder Berufswahl. Bereits zum zweiten Mal wurde das Projekt im Rahmen der EU-Förderung Europafels mit zwei Gymnasien aus Würzburg durchgeführt. Betreut und begleitet wurde das Camp von den Lehrkräften Katrin Nietzold und Christian Kohl aus Würzburg, den Referierenden Lukas NeuwirthChristian Aspmair und Astrid Ferrari sowie Guido Caracristi und Susanne Hellrigl von der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion und Petra Senoner von der Ladinischen Bildungs- und Kulturdirektion.

Reinhard Günther und Ilka Fach richteten im Namen von Europafels Grußworte an die Gruppe und betonten, wie wichtig es gerade in diesen Zeiten sei, die verbindende europäische Idee zu leben.

Gletschervorfeld als Klassenzimmer: Teilnehmerinnen und Teilnehmer am diesjährigen Glaziologiecamp, einer Initiative der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion gemeinsam mit der Direktion Ladinische Bildung und Kultur sowie mit Partnerschulen aus Deutschland im Rahmen eines Erasmus+-Projektes.
vh/sh/mac/LPA

Glaziologiecamp

„Schülerinnen und Schüler ans Steuer lassen“ 

Mittwoch, 22.10.2025

Die Erziehungswissenschaftlerin Gabriele Weigand plädiert für eine Schule, die jedes Kind als Person in den Blick nimmt – jenseits von Etiketten wie „schwach“ oder „hochbegabt“. In Brixen leitete sie gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden Mirjam Maier-Röseler und Katharina Weiand eine Fortbildung zur inklusiven Begabungsförderung. Im Interview erklärt sie, wie Kinder ihre Fähigkeiten entfalten können, welche Kultur Schulleitungen stiften sollten und warum gute Förderung immer auf Beobachtung und Vertrauen basiert.

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